Auf die Kette, fertig, los

5 Tipps für den richtigen Umgang mit Schneeketten.

24. Januar 2017
2 Minuten

Die kalte Jahreszeit bringt viele Winterurlauber auf die Straße. In schneereichen Bergregionen wird das schnell zu einer rutschigen Angelegenheit. Auf glatten und schneebedeckten Böden geben erst Schneeketten den benötigten Halt. Aber gibt es Unterschiede zwischen den Kettenarten? Und wie schnell darf man mit Schneeketten eigentlich fahren? Die wichtigsten Tipps und Hinweise rund um das Thema Schneeketten.

Eine Winterreise mit dem Auto am Bergpass. Verschneite Landschaft, eisige Temperaturen. Noch geht es auf den Serpentinen gut voran, die Winterreifen geben dem Fahrzeug den nötigen Grip. Am Fahrbahnrand taucht dennoch ein blaues Schild auf: ein Reifen mit Schneeketten. Gilt ab hier nun Pflicht zur Schneekette oder wird das lediglich empfohlen? Keine 500 Meter weiter ist die Fahrbahn tief verschneit. Hier helfen jetzt nur noch Schneeketten weiter. Bei der Auswahl, der Montage und dem Gebrauch gibt es aber einiges zu beachten.

Schneekettenpflicht

In Deutschland gilt keine allgemeine Pflicht für die Mitnahme von Schneeketten. Aber wenn am Straßenrand ein rundes blaues Schild mit kettenbestückten Reifen auftaucht, müssen bei allen Fahrzeugen, die auf dieser Straße fahren, an den Rädern mindestens einer Antriebsachse Schneeketten angebracht sein.

Vorsicht

Im europäischen Ausland gelten teilweise andere Regelungen – hat man dort keine Schneeketten dabei, kann es auch sehr teuer werden.

Kettentypen

Schneekette ist nicht gleich Schneekette. Neben den preiswerten einfachen Seilketten, sind auch die etwas stabileren, aber teureren Stahlring- und Bügelketten weit verbreitet. Wenn das Auto schon im Schnee feststeckt, eignen sich besonders Schnellmontagesysteme. Hier braucht man aber einen Adapter, der an die Radnabe montiert wird – das kann kompliziert werden, wenn man es nicht vorher übt.

Übrigens:

Für die Wahl der Schneeketten sind die Größenangaben für den Reifen wichtig – nachzulesen in der Betriebsanleitung des Autos. Zur Auswahl der richtigen Schneeketten können die Fachkräfte in den Autohäusern helfen. Viele Werkstätten und Automobilclubs bieten für den einmaligen Bedarf auch einen Verleih an.

Montage

Die Montage der Schneeketten will gelernt sein. Oft weisen die unterschiedlichen Kettenarten besondere Eigenschaften auf. Bei eisigen Temperaturen am windigen Bergpass sollten die Handgriffe sitzen. Deshalb: Vor der Abfahrt die Anleitung studieren und die Montage am besten in der trockenen Garage üben. Und für den Montage-Ernstfall im Schnee? Hier hilft es eine Decke als Bodenunterlage, dicke Handschuhe und – falls es bereits dunkel ist – eine Taschenlampe dabei zu haben.

Geschwindigkeit

Mit angelegten Ketten fährt es sich anders. Die Lenkbewegungen sind ungewohnt – man benötigt viel mehr Kraft. Auch beim Bremsen reagiert das Auto anders als auf einer trockenen oder nassen Straße. An das Fahrverhalten muss man sich oft erst gewöhnen. Daher lieber vorsichtig und langsam fahren. Die zulässige Höchstgeschwindigkeit mit montierten Ketten liegt bei 50 km/h.

Technische Fahrsysteme

Um sich in den Schnee einzugraben und das Fahrzeug voranbringen zu können, benötigt das Rad mit der Kette einen gewissen Schlupf. Besonders das elektronische Stabilitätsprogramm (ESP) sowie die Antischlupfregelung (ASR) können daher die Wirkung der Ketten beeinträchtigen und sollten bei dicker Schneedecke nach Möglichkeit abgeschaltet werden.

Bilder: iStock